Militärdienst mit Sinn - Jan-Henoch Sasek - Elaion-Verlag
Stunde der Versuchung – Sinn der Ungeteiltheit 41 das Ende der Rekrutenschule „feiern“ wollten, spürte ich, dass der Herr noch etwas durch mich wirken möchte. „Schon wieder etwas Aussergewöhnliches machen, Herr?“ Zuerst ging es mir ehrlich gesagt gegen den Strich, doch ich spürte, wenn ich es jetzt nicht wagte, würde ich es mein ganzes Leben lang bereuen! So wäre es auch bestimmt gewesen … J Ich ging direkt, ohne den Dienstweg einzuhalten, auf den Kompaniekommandanten zu und beantragte eine Kompanierede für denselben Abend, an dem wenige Stunden später über 180 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere teilnahmen. Anstatt dass alle, wie kurz davor noch geplant, mit einem Kinofilm geprägt wurden, der, wie man mir berichtete, einige schmutzige Szenen enthielt, durfte ich stattdessen das Wort übernehmen und alle 180 Anwesenden nochmals richtig prägen! Da mir die Zeit fehlte, meine Rede ins Französische zu übersetzen und zwei- sprachig vorzutragen, trieb mich der Geist dazu, kurz davor einen Kameraden direkt anzufragen, ob er meine Rede übersetzen wolle – was er dann tatsächlich hervorragend machte! J Der Kompa- niekommandant führte mich ein und sagte laut: „Soldat Sasek übernimmt nun die Worte und es herrscht Ruhe während seiner Theorie!“ (Mit Theorie ist so eine Art Unterricht gemeint.) So refe- rierte ich hauptsächlich über die Gefahr durch Mobilfunk, und wie die Medien dazu schweigen und Kritiker als paranoid hinstellen. Ich sagte ihnen, dass mich eine Entwicklung nachdenklich mache, nämlich nicht nur, dass alle in der Kompanie von ihren Smartphones abhängig sind, sondern vielmehr auch noch die Auswirkungen davon. Als Grundlage nahm ich meine erarbeitete Abschlussarbeit der Ausbildung, für die ich eine Note 6,0 (D = 1,0) erhalten hatte. Auch wurde ich damit mehrmals prämiert, gewann Spezialpreise und meine Arbeit gehörte zu den drei hervorragendsten von den gesamthaft rund 100 schriftlich erstellten Arbeiten. Dies führte dazu, dass meine Arbeit nominiert wurde für „Schweizer Jugend forscht“. Mittels einer PowerPoint-Präsentation durfte ich dann
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